Der Heilige Berg Irland liegt südlich der Clew-Bay, hat keinerlei Vorgebirge und ist lediglich 764 Meter hoch. So gesehen
ein eher unspektakulärer Berg, aber Irland wäre nicht Irland, wenn dieser Berg nicht nur etwas Besonderes,
sondern
die Ikone unter den Bergen wäre. Auf ihm hat der Heilige Patrick 40 Tage und Nächte verbracht,
hat gebetet und gefastet und die Schlangen aus Irland vertrieben. Niemand hat dem Berg etwas anhaben können, und als
1988 Gold gefunden wurde, wurden die Schürfarbeiten nach massiven Protesten der Bevölkerung rasch eingestellt.
Jeden letzten Sonntag im Juli erklimmen abertausende Pilger den Berg, in Gruppen, alleine, im besten Zwirn, barfuß ...
Wer auf seiner Irland-Reise genug Zeit hat, einen schönen Tag abzuwarten, und darüber hinaus fit genug ist, der sollte
sich den Aufstieg nicht entgehen lassen! Bärbel und ich haben ihn kurz vor meiner Abreise aus Irland im April 2014 geschafft.
Nachstehend ein paar Bilder.
Anreise: von Westport aus die Küstenstraße entlang, you can't miss it! Vor dem Berg ist ein großer Parkplatz
sowie ein Museum und Verpflegungsmöglichkeiten. Unbedingt festes Schuhwerk, genug zu trinken und zu essen mitnehmen!
Die Tour beginnt. Von unten sieht er fast harmlos aus, der heilige Berg, aber der Aufstieg hat es in sich.
Kurz nach dem Start wartet die erste Station -eine Statue des heiligen Patrick.
Es ist zwar der 1.April 2015, aber nach Scherzen ist uns nicht zumute - der Pilgerpfad ist steil und steinig.
Kaum zu glauben, daß - aber wir haben es mit eigenen Augen gesehen! - Menschen hier barfuß
hochlaufen!
Schon nach geschätzten 200 Höhenmetern ist der Blick über die Clew-Bay überwältigend.
Zusätzlichen Reiz gewinnt die Szene durch die niedrige Wolkenbank, die vor Mayo liegt.!
Vielleicht nur 50 Höhenmeter weiter - und schon ist der Blick wieder anders. Angeblich gibt es in
der Clew-Bay für jeden Tag des Jahres ein kleine Insel ...
Bärbel hat den ersten Teil des Aufstiegs geschafft und steht auf dem "Sattel". Jetzt öffnet sich
auch der Blick nach Norden - und der Blick auf den finalen Anstieg die Bergflanke hinauf.
Bärbel auf dem steilen letzten Anstieg kurz vor dem Ziel. Reiner Schotter, kein Halt nirgendwo, weder für
Hände noch für die Augen. Da heißt es: stetig und langsam vorwärts!
Gleich ist es geschafft - und als Lohn winken unglaublich schöne Ausblicke über die Bay, hinüber
nach Mayo und - gen Süden - in die Bergwelt Connemaras.
Die Kirche auf dem Gipfel ist zwar wirklich nicht schön, bietet aber Schutz vor dem Wind.
Blick vom Gipfel: Wolken ziehen auf über Connemara.
Der Beweis: wir haben den Berg bezwungen! Gut gemacht, Bärbel und Bärchen! Und wir kommen bestimmt noch einmal wieder.
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